Holzböden und Treppen - Oft versteckter Schatz in Altbauten

Massivholztreppen und Dielenböden gelten als Inbegriff von Wärme und Natürlichkeit. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden Häuser üblicherweise mit traditionellen Holzbalkendecken gebaut. Die Dielenbretter wurden dabei direkt mit den Holzbalken vernagelt. Für die Treppen wurden nach Möglichkeit Harthölzer wie Buche oder Eiche verwendet. Die regelmäßige Pflege der Böden und Treppen mit Bohnerwachs war arbeitsintensiv und zeitaufwendig.

Treppensanierung - vorher - nachherDie 1950er Jahre markierten eine Ära der Kreativität und Freude am Experimentieren mit Vinyl als Bodenbelag. Seine Eigenschaften machten es zu einer attraktiven und wirtschaftlichen Alternative. 

In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erfreute sich Vinyl dann einer zunehmenden Beliebtheit, das vor allem wegen seiner Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit, Flecken sowie seiner langjährigen Haltbarkeit sehr geschätzt wurde. Dies führte häufig dazu, das Holzböden und Treppen unter einem Vinylbelag verschwunden sind.

Dielenboden und Massivholztreppen: Zurück zu Wärme und Natürlichkeit

Zuerst wird der alte Belag entfernt. Dazu wird dieser mit mehreren Schnitten in Streifen aufgeteilt. Die einzelnen Streifen lassen sich dann mit einer Spachtel ausheben und vom Boden abziehen. Unter dem eigentlichen Bodenbelag befindet sich eine sehr hartnäckige Kleber- und Spachtelschicht, die den Boden über Jahre hinweg gehalten hat. Diese wird soweit möglich mit einer Spachtel entfernt (auf dem Bild links zu sehen). Bevor mit dem eigentlichen Schleifen begonnen wird, ist unbedingt zu prüfen, ob die Nutzschicht ausreichend ist. Massive Hartholztreppen und Dielen eignen sich im allgemeinen aber problemlos zum mehrmaligen Schleifen. Am einfachsten lassen sich Böden mit Parkettschleifmaschinen bearbeiten. Bei Treppen werden Excenter- und Schwingschleifer eingesetzt. Für ein optimales Ergebnis wird in mehreren Durchgängen mit zunehmend feinerem Schleifpapier immer diagonal zur Maserung gearbeitet. Sollte die Treppe oder der Dielenboden Risse oder kleinere Beschädigungen aufweisen, werden diese vor dem letzten Schleifgang mit einer Reparaturpaste ausgebessert. Beim abschließenden Schleifen wird die reparierte Stelle angeglichen.

ParkettDie Versiegelung der Treppen und Dielen erfolgt in mehreren Schritten. Ist eine farbliche Gestaltung gewünscht, wird zuerst auf dem gründlich abgesaugten Boden eine entsprechende Holzschutzlasur aufgetragen. Nach einem erforderlichen Zwischenschliff, da das Holz durch aufquellende Fasern aufraut, wird die eigentliche Schutzschicht aufgetragen. Üblich sind Polyurethan-Versiegelungen, die abriebfest, äußerst strapazierfähig und beständig gegen Öle und Fette sind. Der Auftrag erfolgt mit einem weiteren Zwischenschliff mindestens zweimal. Nach dem Auftragen der letzten Schicht muss die Versiegelung mindestens 24 Stunden trocknen, bevor der Dielenboden oder die Treppe wieder betreten werden darf.

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